Uni Sushi
Ein umfassender Überblick über Seeigel in der japanischen Sushi-Küche

ウニすし 、 海胆(海栗・雲丹)寿司
Ein frischer, noch lebender Seeigel, bevor er zu Uni Sushi verarbeitet wird, liegt auf einer Marmorküchenarbeitsplatte.

Was ist Uni?


Im kulinarischen Kontext bezeichnet das japanische Wort Uni 海胆(ウニ) die Keimdrüsen des Seeigels, eine hochgeschätzte Delikatesse aus der Gruppe der Stachelhäuter. Die Keimdrüsen des Seeigels sind die Geschlechtsorgane, in denen Sexualhormone und Keimzellen produziert werden. Diese Gonaden produzieren entweder Eier oder Spermien, abhängig vom Geschlecht des Tieres. Der Begriff Uni wird auch synonym für das Tier selbst verwendet. Weltweit gibt es bis zu tausend Arten, von denen jedoch nur ein kleiner Teil als Nahrung genutzt wird.[1] Etwa 80 Arten von Seeigeln sind für den Menschen giftig.[2] Die Keimdrüsen bzw. Geschlechtsorgane (Gonaden) des Seeigels, oft irrtümlich als Rogen bezeichnet, gelten in Japan und vielen anderen Regionen der Welt als Delikatesse. In Japan gehören sie zu einer der beliebtesten Sushi-Zutaten.

Uni für Sushi oder Sashimi


Ein Stück Uni Nigiri Sushi, bei dem Seeigel-Rogen (Uni) auf einer kleinen Portion Sushi-Reis liegt, serviert auf einer dunklen Marmoroberfläche.
Uni zeichnet sich durch einen cremigen, leicht süßlichen Geschmack aus und wird besonders wegen seiner Frische geschätzt. Die Zubereitung als Nigiri-Sushi ist weniger alltäglich, aber nicht ganz ungewöhnlich.

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Die rohen Keimdrüsen haben einen unverwechselbaren Geschmack. Der außergewöhnlich vollmundige Umami-Geschmack wird von mineralischen, süßen und leicht salzigen Aromen begleitet, die an das Meer erinnern. Die Textur ist äußerst weich und zergeht buchstäblich auf der Zunge. Uni kann sehr gut allein verzehrt werden, eignet sich aber genauso gut zu normalem oder gesäuertem Sushi-Reis. Die Frische ist der wichtigste Faktor für den guten Geschmack. Frische Exemplare haben einen angenehmen und kaum wahrnehmbaren Geruch. Bei unsachgemäßer oder zu langer Lagerung entwickelt Uni einen unangenehmen fischartigen Geruch und Geschmack. Günstige, industriell verarbeitete oder für den Export vorgesehene Uni werden aus diesem Grund mit Alkohol oder anderen Konservierungsmitteln (bspw. Alum) angereichert, die sich ebenfalls negativ auf den Geschmack auswirken. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Ernährung der Seeigel, da diese den Geschmack und die Größe der Keimdrüsen beeinflusst. Da der Hauptbestandteil ihrer Nahrung aus Meeresalgen besteht, ist es naheliegend, dass schmackhafte Seeigel vor allem in Regionen zu finden sind, die für ihre Meeresalgenqualität bekannt sind.[3][4]

Ein geöffneter Seeigel, der die gelb-orangefarbene Gonade (Uni) zeigt. Die Stacheln des Seeigels sind sichtbar und die Gonade wird auf einer grünen, pflanzlichen Unterlage präsentiert.

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Als Sushi wird Uni als Gunkan Maki oder Nigiri Sushi bevorzugt zubereitet und gehört, obwohl es sich um eine hochpreisige Zutat handelt, heutzutage in den meisten Sushi-Restaurants zum Standardrepertoire. Beliebt ist die Kombination von Uni und Tintenfisch, entweder als Beilage oder in dem man Uni in kleinen Mengen auf dem Tintenfisch-Fleisch verteilt. Darüber hinaus gilt Ikura, der Fischrogen des Lachses, als beliebte Beilage zu Uni (uni ikura kaisen don).

Beste Saison

Ein Gunkan Maki, das mit Seeigel gefüllt ist.

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Die beste Jahreszeit für Uni ist sehr stark abhängig von der Spezies und Region. Seeigel haben je nach Region unterschiedliche Fortpflanzungszeiten, selbst wenn es sich um dieselbe Art handelt. Die Fangsaison im Japanischen Meer dauert von Juni bis August und verschiebt sich in Richtung Pazifik und Ochotskisches Meer. In Hokkaidō ist die Saison für den Verzehr von Seeigeln von Januar bis Juni, auf der Shiretoko-Halbinsel und von Juni bis August auf der Shakotan-Halbinsel und in Otaru. Alle in Japan bevorzugt befischten Arten variieren im Laufe des Jahres erheblich, sodass Uni über einen langen Zeitraum in guter Qualität verfügbar ist. Seeigel, gefangen an den Küsten Europas, der Vereinigten Staaten und Kanada sind besonders schmackhaft während der Wintermonate.[5] Uni, die außerhalb der Saison gefischt wurden, schmecken bitter und unappetitlich. Der essbare Teil pro Individuum beträgt etwa 2 Gramm. Der Bitterstoff Pulcherrimin nimmt nach dem Laichen ab und steigt mit der Reife an.[6] Daher sind kurz vor und während der Laichzeit einige Individuen, besonders die Eierstöcke der Weibchen, stark bitter und nicht zum Verzehr geeignet. Nach der Laichzeit schrumpfen die Geschlechtsdrüsen. Anschließend werden die Geschlechtsdrüsen mit Nährzellen gefüllt und vergrößern sich. Diese Zeit gilt als die beste für den Verzehr.

Traditionelle und industrielle Verarbeitung von Uni: Methoden und Konservierung 

Bei der Verarbeitung von Uni werden diese in der Regel aufgebrochen, gereinigt und nach Qualität sortiert, bevor sie in der Verkaufsverpackung angeordnet werden. Um die Haltbarkeit zu erhöhen, werden den entnommenen Gonaden meist industrielle Konservierungsmittel hinzugefügt. Bei der traditionellen Verarbeitung hingegen werden die Gonaden gereinigt und anschließend in Salzwasser konserviert. Dieses Wasser hat ungefähr den gleichen Salzgehalt wie das Meerwasser der Region, aus der die Uni stammen. Diese Methode wird ensui 塩水(えんすい) bzw. shiomizu しおみず genannt, was wörtlich „Seeigel in Salzwasser“ bedeutet. Es wird gesagt, dass diese „natürliche“ Konservierungsmethode den ursprünglichen Geschmack besser erhält.

Arten von Uni


In Japan sind mehrere Seeigelarten sowohl wirtschaftlich bedeutend als auch häufig anzutreffen. Zu den wichtigsten gehören Bafun-Uni und Ezo-Bafun-Uni. Der Murasaki-Uni hat eine längere Erntezeit und ist besonders an der Pazifikküste Japans verbreitet. Eine weitere wichtige Art ist der Aka-Uni, dessen Gonaden oft eine leuchtend orange bis rote Farbe haben. Besonders in den nördlichen Regionen, insbesondere in Hokkaidō, ist der Kita-Murasaki-Uni häufig anzutreffen. Kita-Murasaki-Uni ist der am häufigsten geerntete Seeigel in Japan und macht etwa 44 % der gesamten kommerziellen Ernte aus, gefolgt von Ezo-Bafun-Uni.[7] Diese Seeigelarten spielen eine bedeutende Rolle in der japanischen Fischereiindustrie und werden sowohl für den heimischen Markt als auch für den Export gefangen.[8]

Ezo-Bafun-Uni

Eine Gruppe von Bafun Seeigeln auf einem Markt, von denen einer geöffnet ist und die orangefarbenen Gonaden (Uni) zeigt. Die Seeigel liegen auf einer grünen Unterlage.

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Ezo-Bafun-Uni ist eine Seeigelart, die hauptsächlich in den kälteren Gewässern um Hokkaidō vorkommt. Der Begriff Ezo 蝦夷 wurde historisch verwendet, um das Gebiet von Hokkaidō und die nördlichen Regionen Japans zu bezeichnen, bevor diese vollständig in das japanische Reich integriert wurden. Der Begriff bezieht sich daher auf das Gebiet, in dem Ezo-Bafun-Uni in Japan seit jeher befischt wird. Das Wort Bafun 馬糞 steht im Japanischen für den Kotballen eines Pferdes und bezieht sich metaphorisch auf das Aussehen dieser Seeigelart. Obwohl sie wissenschaftlich nicht zum „Bafun-Genus“ (lat. Hemicentrotus) gezählt werden, ähneln sie diesen optisch so sehr, dass sie traditionell deren Bezeichnung im Namen tragen. Ezo-Bafun-Uni ist bekannt für seine intensiv gefärbten Gonaden, die von orange bis tiefrot reichen, und wird wegen seines reichen, süßen Geschmacks geschätzt. Diese Art spielt eine bedeutende Rolle in der japanischen Fischereiindustrie und wird sowohl für den heimischen Markt als auch für den Export geerntet.

Kita-Murasaki-Uni

Kita-Murasaki-Uni ist eine Seeigelart, die besonders in den nördlichen Regionen Japans, insbesondere in Hokkaidō, vorkommt. Der Name Kita-Murasaki 北紫 bedeutet wörtlich „nördliches Lila“, wobei Murasaki 紫 auf die lilafarbenen Stacheln dieser Seeigelart hinweist. Der Begriff Kita 北 bezieht sich auf die nördliche Verbreitung dieser Art. Obwohl der Kita-Murasaki-Uni wissenschaftlich nicht zum gleichen Genuss wie der Murasaki-Uni gehört, ähnelt er diesem in Aussehen und Geschmack. Diese Art ist für seine hochwertigen Gonaden bekannt, die von gelb bis orange reichen und einen reichen, süßen Geschmack haben. Kita-Murasaki-Uni, gefangen an den Küsten Omas, in der Präfektur Aomori, gelten in Japan als besondere Delikatesse und werden zu hohen Preisen gehandelt. Kita-Murasaki-Uni spielt eine wesentliche Rolle in der japanischen Fischereiwirtschaft. Es ist die am meisten gefangene Art von Seeigeln in Japan.[9] Der Fang erfolgt sowohl für den japanischen Markt als auch für den internationalen Export.

Uni in Japan


Die Schriftzeichen 雲丹(うに) werden verwendet, um die aus den Keimdrüsen des Seeigels hergestellte Nahrung zu bezeichnen. Übersetzt werden die Zeichen als „zinnoberrote Wolke“ verstanden und beschreiben das Aussehen des Lebensmittels als Metapher. Das Tier selbst wird entweder mit den Zeichen 海胆 beschrieben, was als „Innereien des Meeres“ interpretiert werden kann, oder mit den Zeichen 海栗, die sich als „Meeres-Kastanie“ übersetzen lassen und auf die gemeinsame Ähnlichkeit hinweist.

Der größte Markt für Meeresfrüchte und Seeigel ist der Toyosu-Markt in Tokio, nirgendwo sonst wird Uni in vergleichbarem Maße gehandelt. Täglich wird dort auf der Uni-Auktion (uni no seri) der Tagespreis bestimmt. Neben dem Thunfisch ist Uni eines der wenigen Produkte, deren Preis heutzutage noch durch Versteigerung bestimmt wird. Bei der Versteigerung handelt es sich nicht um eine klassische Auktion, bei der die Bieter in aufsteigender Reihenfolge bieten, bis keine Gebote mehr eingehen. Es handelt sich um eine Variante, in der jeder Bieter nur ein Gebot abgibt. Den Zuschlag erhält derjenige mit dem Höchstgebot. Die zu erwartenden Preisspannen sind groß, so ist Uni in niedriger Qualität bereits ab 400 ¥ verfügbar, während Premium-Qualität bis zu 10.000 ¥ und mehr erzielen kann. Mit dem Stand vom 16. Mai 2024 entsprechen 400 ¥ ≈ 2,4 € und 10.000 ¥ ≈ 60 €. Dabei wird Uni in drei Kategorien eingestuft. Für die Zubereitung von Sushi kommen nur die obersten zwei Stufen in Betracht. Unterschieden wird zusätzlich noch zwischen in der Farbe einheitlichem und sortiertem Uni (narabi) sowie verschieden farbigen und ungeordneten (bara) Abpackungen.

Ichigo-ni: Aomoris „Erdbeersuppe“ mit Seeigel und Abalone

Ichigo-ni いちご煮 ist ein traditionelles Gericht aus der Präfektur Aomori im Norden Japans. Der Name bedeutet wörtlich „Erdbeer-Suppe“, obwohl das Gericht keine Erdbeeren enthält. Stattdessen handelt es sich um eine klare Suppe, die aus frischem Seeigel und Abalone zubereitet wird. Die Zutaten werden schonend in einer Dashi-Brühe gegart und mit einem Hauch von Sojasauce und Sake verfeinert. Der Name „Erdbeer-Suppe“ leitet sich von der rosa Farbe des Seeigels ab, die an Erdbeeren erinnert. Dieses Gericht ist bekannt für seinen delikaten, aber intensiven Geschmack des Meeres und wird oft bei festlichen Anlässen und besonderen Gelegenheiten serviert.

Uni no Kaiyaki: In Muschelschalen gebackener Seeigel

Ein traditionelles Gericht aus der Präfektur Aomori ist Uni no Kaiyaki ウニの貝焼き, was wörtlich „Seeigel in Muschelschale gebacken“ bedeutet. Für die Zubereitung dieses Gerichts werden frische Seeigel-Gonaden in große Muschelschalen gelegt und mit einer Mischung aus Sake, Sojasauce und manchmal Ei übergossen. Anschließend werden die Muscheln auf einem Grill oder einer offenen Flamme erhitzt, bis die Uni leicht gebräunt und durchgegart sind. Das Ergebnis ist eine delikate, reichhaltige Speise, die den intensiven Geschmack des Seeigels bewahrt und durch die Zugabe von Sake und Sojasauce verfeinert wird. Uni no Kaiyaki wird oft bei Festen und besonderen Anlässen serviert.

Charakteristika und Ökologie von Uni


Drei Seeigel in verschiedenen Farben (dunkelviolett, braun und gelblich-braun) nebeneinander auf einer weißen Oberfläche. Diese Seeigel werden oft zur Herstellung von Uni verwendet, das in Sushi und Sashimi beliebt ist.

SushiPedia. Verschiedene Farben von Seeigeln. Alle Rechte vorbehalten ©

Seeigel, die zur Klasse der Stachelhäuter (Echinoidea) gehören, weisen eine Reihe bemerkenswerter ökologischer und biologischer Merkmale auf, die es ihnen ermöglichen, in verschiedenen Meeresumgebungen zu gedeihen. Diese radialsymmetrischen Lebewesen zeichnen sich durch ihr stacheliges Äußeres aus, das sowohl zum Schutz als auch zur Fortbewegung mithilfe von Röhrenfüßen dient. Der typische Lebensraum der Seeigel erstreckt sich von der Gezeitenzone bis zur Tiefsee und umfasst felsige, sandige und Seegras-Umgebungen.

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über alle Ozeane und Klimazonen, sie besiedeln felsige Küsten bis hin zum Grund der Tiefsee. Ihre Nahrung besteht in erster Linie aus Algen, daneben existieren ebenso Arten, die sich von Aas, Kleinstlebewesen oder Meeresschnee ernähren. Zu ihren natürlichen Fressfeinden zählen hauptsächlich der Seeotter und Seesterne. Die strukturellen Merkmale der Seeigel, einschließlich ihres kalkhaltigen Endoskeletts, das aus zahlreichen Platten und beweglichen Stacheln besteht, sind für die Verteidigung und die Interaktion mit ihrer Umwelt entscheidend. Diese Merkmale schützen sie nicht nur vor Fressfeinden, sondern helfen ihnen auch beim Wühlen und Navigieren durch komplexes Gelände. Einige Arten der Seeigel sind außergewöhnlich langlebig, so haben beispielsweise Studien gezeigt, dass Individuen des Mesocentrotus franciscanus bis zu 200 Jahre alt werden können.[10]

Ökologisch gesehen spielen Seeigel eine zentrale Rolle in ihren Ökosystemen. Sie sind sowohl als Pflanzenfresser bekannt, die sich hauptsächlich von Algen ernähren, als auch als Allesfresser, die Detritus (tote organische Substanz) und andere organische Stoffe verzehren. Diese Ernährungsweise trägt dazu bei, die Algenpopulationen zu kontrollieren und ein Überwuchern zu verhindern, das für Korallenriffe schädlich sein kann. Fehlen jedoch natürliche Fressfeinde wie Seeotter und bestimmte Fischarten, können Seeigelpopulationen unkontrolliert wachsen, was zu einer Überweidung und dem als „Seeigel-Brache“ bekannten Phänomen führt, bei dem große Gebiete ohne nennenswertes Algenleben sind.

Nahaufnahme des Mundes eines Seeigels, auch bekannt als Laterne des Aristoteles, umgeben von lila Stacheln. Diese Struktur besteht aus fünf kalkhaltigen Zähnen, die der Seeigel zum Zerkleinern von Nahrung verwendet.
Seeigel fressen mithilfe einer Struktur, die auch Laterne des Aristoteles genannt wird. Sie besteht aus fünf harten Platten, die wie ein Schnabel zusammengefügt sind. Mit diesem speziellen und komplex aufgebautem Kieferapparat ernähren sie sich überwiegend von Algen und Seegras.

SushiPedia. Mund eines Seeigels. Alle Rechte vorbehalten ©

Zur Fortpflanzung verwenden Seeigel eine Methode, die als „broadcast spawning“ bekannt ist, bei der Männchen und Weibchen ihre Gameten in die Wassersäule entlassen und sich für die Befruchtung auf die Meeresströmungen verlassen. Diese Methode unterstreicht ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Meeresbedingungen, zeigt aber auch ihre Anfälligkeit für Veränderungen der Wassertemperatur und -chemie, die sich auf ihren Fortpflanzungserfolg auswirken können.

Ökonomie von Uni


Die gestiegene Nachfrage nach Seeigeln der letzten Jahrzehnte hat zu einer Ausweitung der Fischerei und zur Überfischung einiger Arten geführt.[11][12] Seit jüngster Zeit erfährt die Produktion von Seeigeln in Aquakultur mehr Aufmerksamkeit, insbesondere, da diese es ermöglicht, das Wachstum und die Qualität der zum Verzehr gedachten Keimdrüsen zu verbessern.[13]

Eine Grafik, die die weltweite Fangmenge von Seeigeln zwischen 1950 und 2018 zeigt. Wildfang ist in rosa dargestellt, Aquakultur in violett. Die schwarze gestrichelte Linie zeigt die Fangmenge aus Japan. Die Daten stammen von der FAO (2020).

SushiPedia. Weltweite Fangmenge von Seeigeln (1950–2018). Alle Rechte vorbehalten ©

Die am häufigsten in japanischen Restaurants anzutreffenden Seeigel sind der Ezo-Bafun-Uni und der Kita-Murasaki-Uni. In Europa findet überwiegend der Stein- und Essbare Seeigel Verwendung. In Nordamerika findet überwiegend der Pacific purple urchinred sea urchin und green sea urchin Verwendung, um Uni Sushi zuzubereiten.

Saisonkalender für Uni


Der dargestellte Kalender gibt keine Auskunft über die Fangzeiten, sondern kennzeichnet die Zeiträume, in denen Uni als besonders schmackhaft gilt.


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Video über Uni Sushi


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Externes Video verfügbar auf youTube.com: Von SUSHI LABO. ウニ(バフンウニ)の握り【寿司の握り方】

Arten von Uni


Die folgenden Arten gelten als authentisch für Uni. Entweder historisch, gemäß dem Verbreitungsgebiet oder nach der gängigen Praxis in der heutigen Gastronomie. Der Begriff Uni umfasst eine Vielzahl von Arten, die unter diesen Bezeichnungen zusammengefasst werden. Aufgrund der umfangreichen Diversität dieser Arten ist es nicht immer möglich, alle spezifischen Taxa in dieser Liste vollständig aufzuführen.

Heliocidaris crassispina
Echinidea > Odontophora > Echinometridae > Heliocidaris

IUCN StatusNicht bewertet
Wirtschaftliche Bedeutung
Unbekannt

Fanggebiete
Pazifik (nordwestlich)
Trivialnamen
Japanisch
murasaki uni (ムラサキウニ)
Englisch
purple sea urchin
Hemicentrotus pulcherrimus
Echinidea > Odontophora > Strongylocentrotidae > Hemicentrotus

IUCN StatusNicht bewertet
Wirtschaftliche Bedeutung
Unbekannt

Fanggebiete
Pazifik (westliches Zentrum)
Trivialnamen
Japanisch
bafun uni (バフンウニ)
Mesocentrotus nudus
Echinidea > Odontophora > Strongylocentrotidae > Mesocentrotus

IUCN StatusNicht bewertet
Wirtschaftliche Bedeutung
Unbekannt

0
Trivialnamen
Japanisch
kita murasaki uni (キタムラサキウニ)
Pseudocentrotus depressus
Echinidea > Odontophora > Strongylocentrotidae > Pseudocentrotus

IUCN StatusNicht bewertet
Wirtschaftliche Bedeutung
Unbekannt

Fanggebiete
Pazifik (nordwestlich)
Trivialnamen
Japanisch
aka uni (アカウニ)
Strongylocentrotus droebachiensis
Echinidea > Odontophora > Strongylocentrotidae > Strongylocentrotus

IUCN StatusNicht bewertet
Wirtschaftliche Bedeutung
Mittel

Fanggebiete
Arktisches Meer (Arktisches Meer), Atlantik (nordwestlich, nordöstlich), Pazifik (nordöstlich, nordwestlich)
Trivialnamen
Japanisch
hokuyō ōbafun uni (ホクヨウオオバフンウニ)
Deutsch
Dröbachs Seeigel
Englisch
green sea urchin, northern sea urchin
Strongylocentrotus intermedius
Echinidea > Odontophora > Strongylocentrotidae > Strongylocentrotus

IUCN StatusNicht bewertet
Wirtschaftliche Bedeutung
Unbekannt

0
Trivialnamen
Japanisch
ezo bafun uni (エゾバフンウニ)
Tripneustes gratilla
Echinidea > Odontophora > Toxopneustidae > Tripneustes

IUCN StatusNicht bewertet
Wirtschaftliche Bedeutung
Mittel

Fanggebiete
Indischer Ozean (westlich, östlich), Pazifik (südöstlich, westliches Zentrum, nordwestlich, südwestlich, östliche Mitte)
Trivialnamen
Japanisch
shirahige uni (シラヒゲウニ)
Deutsch
Gift-Seeigel, Pfaffenhut-Seeigel
Englisch
Bischofsmützen-Seeigel, collector urchin, parson's hat sea urchin, striped sea urchin

Im Folgenden werden diejenigen Arten aufgeführt, die als Substitute für authentische Arten im Hinblick auf Uni betrachtet werden können. Dies kann entweder aufgrund ihrer genetischen Verwandtschaft oder aufgrund ihrer geschmacklichen und optischen Ähnlichkeit erfolgen. Die Auswahl ist subjektiv und orientiert sich nicht strikt an japanischen Konventionen, sondern berücksichtigt auch die Praktiken in den jeweiligen Verbreitungsgebieten, in denen die japanischen Speisen zubereitet werden. Diese flexible Herangehensweise erlaubt eine Anpassung an lokale Verfügbarkeiten und Präferenzen, während gleichzeitig der Kerngeschmack und die Textur, die traditionell mit Uni assoziiert werden, bewahrt werden sollen.

Echinus esculentus
Echinidea > Echinidae > Echinus

IUCN Status
Wirtschaftliche Bedeutung
Mittel

Fanggebiete
Atlantik (nordöstlich)
Trivialnamen
Deutsch
Essbarer Seeigel
Englisch
European edible sea urchin
Mesocentrotus franciscanus
Echinidea > Odontophora > Strongylocentrotidae > Mesocentrotus

IUCN StatusNicht bewertet
Wirtschaftliche Bedeutung
Mittel

Fanggebiete
Arktisches Meer (Arktisches Meer), Pazifik (nordöstlich, nordwestlich)
Trivialnamen
Englisch
red sea urchin
Paracentrotus lividus
Echinidea > Parechinidae > Paracentrotus

IUCN StatusNicht bewertet
Wirtschaftliche Bedeutung
Mittel

Fanggebiete
Atlantik (nordöstlich, östlich), Mittelmeer (Mittelmeer und Schwarzes Meer)
Trivialnamen
Deutsch
Steinseeigel
Englisch
purple sea urchin, rock sea urchin, stony sea urchin
Strongylocentrotus purpuratus
Echinidea > Odontophora > Strongylocentrotidae > Strongylocentrotus

IUCN StatusNicht bewertet
Wirtschaftliche Bedeutung
Unbekannt

Fanggebiete
Pazifik (nordöstlich, östliche Mitte)
Trivialnamen
Japanisch
amerika murasaki uni (アメリカムラサキウニ、亜米利加紫海胆)
Englisch
Pacific purple urchin

Quellen und weiterführende Literatur


  • [1]Nicolás Mongiardino Koch, Simon E. Coppard, Harilaos A. Lessios, Derek E. G. Briggs, Rich Mooi & Greg W. Rouse. A phylogenomic resolution of the sea urchin tree of life. BMC Evolutionary Biology 18 189. 2018. DOI: 10.1186/s12862-018-1300-4.
  • [2]André Luiz RossettoI, Jamesson de Macedo MoraII, Vidal Haddad Junior. Sea urchin granuloma. Case Report. Rev. Inst. Med. trop. S. Paulo 48 (5). 2006. DOI: 10.1590/S0036-46652006000500013.
  • [3]Satomi Takagi, Yuko Murata, Eri Inomata, Hikaru Endo, Masakazu N. Aokia, Yukio Agatsuma. Improvement of gonad quality of the sea urchin Mesocentrotus nudus fed the kelp Saccharina japonica during offshore cage culture. Aquaculture 477 50-61. 2017
  • [4]Satomi Takagi, Yuko Murata, Eri Inomata, Masakazu N. Aoki, Yukio Agatsuma. Pronounced effects of the basal frond portion of the kelp Saccharina japonica on gonad qualities of the sea urchin Mesocentrotus nudus from a barren. 516. 2020
  • [5]Meredith Lopuch. Seafood Watch Seafood Report, Red Sea Urchin Strongylocentrotus franciscanus, Green Sea Urchin Strongylocentrotus droebachiensis. Monterey Bay Aquarium, Monterey. 2008. Quelle abgerufen am 27.12.2020
  • [6]村田 裕子, 山本 達也, 金庭 正樹, 桑原 隆治, 横山 雅仁. 『バフンウニ生殖腺の苦味の発現頻度』. 日本水産学会誌 64 (3) 477-478. 1997. DOI: 10.2331/suisan.64.477.
  • [7]Yukio Agatsuma. Ecology of Strongylocentrotus nudus. Developments in Aquaculture and Fisheries Science 32 347-361. DOI: 10.1016/S0167-9309(01)80021-1.
  • [8]横浜・野毛の寿司屋 錦寿司 ≪ うにの豆知識 ≫ (Nishiki-zushi, a sushi restaurant in Noge, Yokohama << Knowledge of sea urchin >>). 錦寿司. Quelle abgerufen am 6.1.2022
  • [9]田中颯、 大作晃一、 幸塚久典. 『ウニ ハンドブック』. 文一総合出版、2019年10月29日
  • [10]Thomas A. Ebert, John R Southon. Red sea urchins (Strongylocentrotus franciscanus) can live over 100 years: confirmation with A-bomb 14carbon. Fishery Bulletin 101 (4) 915–922. 2003
  • [11]Louis W. Botsford, Alan Campbell, Robert Miller. Biological reference points in the management of North American sea urchin fisheries. Canadian Journal of Fisheries and Aquatic Sciences 61 (8). 2004
  • [12]Laura Rogers-Benett. Edible Sea Urchins: Biology and Ecology: The Ecology of Strongylocentrotus franciscanus and Strongylocentrotus purpuratus. Elsevier, Amsterdam. 2007
  • [13]John M. Lawrence, A.L. Lawrence, S.C. McBride, Sophie B George. Developments in the use of prepared feeds in sea-urchin aquaculture. World Aquaculture. 2001
  • Atsuko Hashimoto, David J. Telfer. Food and Wine Festivals and Events Around the World, Ch: From saké to sea urchin: Food and drink festivals and regional identity in Japan. Routledge, London. 2008
  • John M. Lawrence. Edible Sea Urchins: Biology and Ecology, Sea Urchin Roe Cuisine, Developments in Aquaculture and Fisheries Science, Vol. 37. Elsevier Science, Amsterdam. 2001
  • Kenichi Tajimaa, John M. Lawrence. Edible Sea Urchins: Biology and Ecology: Disease in edible sea urchins. Developments in Aquaculture and Fisheries Science 32 139-148. 2001
  • Piero Addis, Davide Moccia, Marco Secci. Effect of two different habitats on spine and gonad colour in the purple sea urchin Paracentrotus lividus. DOI: 10.1111/maec.12133.
  • IUCN Red List of Threatened Species. Version 2023-1

Bildnachweise


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Veröffentlicht: 23.12.2020
Aktualisiert: 5.7.2024